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Die verborgene Ästhetik von Müll
FOTOPROJEKT 2021
ermöglicht durch das Künstler-Überbrückungs-Stipendium II des Landes M-V
Um z. B. eine Plastiktüte herzustellen, hat jemand geforscht, entwickelt und entworfen, es wurden Maschinen gebaut, Ressourcen und Energien aufgewendet. Der Aufwand hat sich offenbar gelohnt, die Tüte ist sehr haltbar geworden, je nach Ausgangsmaterial braucht sie mehrere hundert Jahre, um sich zu zersetzen und ist dann immer noch als Mikroplastik in der Welt.
Genutzt wird eine Plastiktüte durchschnittlich etwa 30 Minuten.
In diesem Projekt möchte ich weggeworfenen Einweg-Gegenständen und den enthaltenen Wertstoffen mittels Stillleben-Fotografie zu einer ästhetischen Wertschätzung verhelfen.
SKULPTUREN
ENTSORGUNG
Was wir ordentlich getrennt in die Mülleimer werfen, macht uns keine Sorgen mehr. Es scheint uns fast nicht mehr vorhanden und verschwindet gänzlich aus den Augen und aus dem Sinn, sobald die Müllabfuhr den Container leert. Ein Teil davon kommt in die Verbrennung, ein Teil wird exportiert, ein Teil landet auf Deponien und ein letzer Teil wird recycelt, meist zu zu qualitativ minderwertigerem Kunststoff.
Keiner dieser Vorgänge ist emissionsfrei oder schafft den Abfall restlos aus der Welt – alles ist weiterhin existent, wenn auch in veränderter Form.
VERDORBENE LANDSCHAFTEN
Im Gegensatz zu den Verpackungen, ändern Lebensmittel ihr Äußeres oft in wenigen Tagen ganz von allein.
Ist der Verfall erst in Gang gesetzt, wachsen darin Strukturen, die bestrebt sind, alles Organische dem Kreislauf der Natur wieder einzuverleiben.
Die Vergänglichkeit macht das Produkt für uns ungenießbar. Der Vorgang ist aber übergeordnet wesentlich, weil daraus zügig Dünger, Erde und schlussendlich wieder Lebensmittel entstehen können.